zwei

Ich weiss, heute ist der 12te Tag des Monats. Doch die «2» beginnt schon früh, meinen Tag zu bestimmen.

Im Schrank, wo mangels Stauraum Staubsauger, Putzmittel, wenige Flaschen Wein und sonstiger Ramsch versorgt sind, entdecke ich beim optimierten Stapeln, dass ich auf meinem Einkaufszettel nie hätte «Putzessig» schreiben und diese Erinnerung schon gar nicht hätte umsetzen müssen. Denn da steht bereits eine Flasche – und, im Gegensatz zur neuen, erst noch die ökologischere Variante.

Die neue bringe ich zu einem andern Schaft, der zwar nur für Schuhe gedacht war, inzwischen aber auch schon Doppeltes von irgendetwas hortet.

Danach folgt eine Runde staubsaugen, bevor ich in meinem Büro verschiedenes erledigen will.

Auf dem Weg in den Keller, zu meinem Fahrrad aus dem Laden «2Rad» fällt mir ein, dass ich doch noch Käse fürs Picknick auf der städitischen Wiese, wo am Mittag gespielt, gegessen wird, mitnehmen wollte. Also: Zurück und neu starten. Doch dem Reset folgt ein zweites Umkehren. Denn ohne meine beiden Ringe, die ich über Nacht jeweils ausziehe, fühle ich mich tagsüber nackt.

Nun sitze in meinem Büro, von der Wand grüsst Maria Lassnigs alte Frau. Mahnt sie? Grüsst sie diabolisch oder gar schwesterlich im Wissen, dass je älter man wird, sich die «Zwei» immer wie mehr im Lebensalltag einnistet?

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6 Gedanken zu “zwei

  1. 12 Minuten nach Veröffentlichung lese ich Deinen Text. Die Zwei ist ein gutes Fundament für alle Lebenslagen. Es ist die zunehmende Weisheit, die uns auf dieses Prinzip bauen und es uns mehr und mehr anwenden lässt.
    Ich wünsche Dir ein schönes Picknick!

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