Ich weiss, heute ist Ostermontag, also ein Sonntag, und ich schreibe über den Montag davor, der für viele ein normaler Werktag war.
Für mich allerdings nicht.
Ich war da nämlich noch ein Mal mit meinem Freund und Arbeitskollegen am Ort, an dem wir zusammen vor vier Jahren einen Weiterbildungskurs entwickelten, den es in dieser Form davor noch nicht gab. Dieser eine Kurstag bedeutet nach meiner Pensionierung, dem Loslassen und neu orientieren, dass ich noch ein Mal Fernsehluft schnuppere und möglicherweise Veränderungen realisiere – in meinem Leben, im Leben der anderen, noch Werktätigen.
Und, wie könnte es auch anders sein, verändert hat sich einiges.
Inzwischen stehen sechs Kräne auf dem Areal des Fernsehens, das sich nur in seiner Bausubstanz vertieft und meine ehemaligen Vorgesetzten nehmen meine Anwesenheit nicht mehr wahr. Um ehrlich zu sein, irritierte und betrübte es mich, so deutlich zu spüren, dass ich defintiv in eine andere Welt gehöre.
Doch an meinem Engagement für Menschen und Arbeit hat sich nichts verändert.
Darüber sprechen wir, der Freund und Arbeitskollege, am Ende des Tages, als wir mit einem Glas Weisswein auf den erfolgreich verlaufenen Kurs anstossen. Wir sind uns einig, dass es ein höchst konzentrierter Tag war, der zwar alle forderte, aber auch allen etwas zurückgab: Wir konnten die Menschen, die mitten in ihrem Berufsleben stehen, stärken und sie wiederum bestärkten uns.
In diesem Zusammenhang fiel dann auch der Satz, der sich liest wie ein Fazit: «Nur das Schöpferische erschöpft sich nicht.» Mir wurde einmal mehr bewusst, welch gutes Team wir waren, das, wie in einem guten Spiel, die Pässe zu ungeahnten Kombinationen weitertreiben konnte.
Zum Abschied zücken wir die Agenda, weil wir uns auch deshalb nicht aus den Augen verlieren wollen.
Letztendlich doch eine gute Erfahrung!
Heute werde ich mich auch mal in meine Bausubstanz vertiefen, das mach ich eigentlich permanent – und, ach ja, das wollte ich noch sagen: Wenn sich im Ruhestand befindliche Kollegen im Lehrerzimmer auftauchten, war es immer ein Frust für die! Hatte man doch nur in der Pause ein wenig Zeit, sich ihnen zuzuwenden- und sie hatten es anders erwartet. Sie kamen meist nur ein Mal…
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ganz schön deine bemerkung- zum schmunzeln! letztlich ging es mir nicht anders, erinnere ich mich nun noch heftiger, als die ‚alten‘ kamen und nichts anderes als viel zeit hatten/ lieber gruss barbara
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Aber das müssen sie doch gewusst haben, wie so ein Lehrerarbeitstag abläuft.
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Ja?!
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ach ja, diese Abschiede! dieses gemischte Gefühl, das sich einstellt, wenn man nicht mehr erkannt wird und sich doch bewusst ist, gute Arbeit gemacht zu haben – das kenne ich sehr wohl. Da ist es sehr stützend, wenn sich jedenfalls einer mit erinnert und bestätigt: ja, wir waren gut.
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Danke dir – ja, wie gut auch das mitfühlen tut!
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Wie schön: die Brücke schlagen können zwischen „nicht mehr dazugehören“ und „in eine andere Welt gehören“ – und immer: die unsrige …
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Es ist sehr schön, wenn man sich gern an seine vergangene Arbeit und die dazu gehörigen Kollegen erinnert.
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Es ist eine großartige Erfahrung, wenn dieses Zusammenspiel mit einem anderen Menschen gelingt … Wenn man jemandem begegnet, mit dem plötzlich alles fließt, neue Ideen wie von selbst entstehen und sich auch scheinbar mühelos verwirklichen lassen – oder: überhaupt verwirklichen lassen. Nicht nur privat … auch beruflich ist das eine Gnade.
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STIMMT!!!
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