Ohne Diana wäre ich aufgeschmissen. Nicht nur weil sie mich, als ich mit verschlagenem Gesicht in meiner Unterkunft angekommen bin, kurzerhand ins Spital gefahren hat (siehe «neue Räume 3»), sondern vor allem, weil sie so herzlich ist.
Gestern entging ihr nicht, dass ich nach dem Unfall so durchlässig bin. «Komm», sagt sie, «lass dich knuddeln» und als sie beim Umarmen in meine wässrigen Augen schaut, meint sie: «Weisste, du hast ja ein Riesenglück gehabt». Sie herzt mich bei Bónus, als sich die Kassiererin erkundigt, was geschehen ist und im Kaffee, als die junge Gerantin mich kaum wieder erkennt. Die Anteilnahme der Menschen, denen ich seit einer Woche immer wieder mal begegnet bin, rührt mich erst recht zu Tränen. Das war schon immer so.
Diana lebt seit acht Jahren in Island und hat, wie sie sagt, «Deutschland noch keinen Tag vermisst». Sie hat drei Kinder und zwei Trennungen hinter sich. Ihre Mutter, so alt wie ich, hat ihre Tochter noch nie besucht.
Wir erzählen einander aus unseren Leben – nicht erst seit dem Unfall. Schliesslich gehöre ich mit meinen insgesamt 18 gebuchten Nächten bereits nach wenigen Tagen zum Inventar. Die meisten reisen nach zwei Nächten weiter. «Dieser Stress», sagt Diana, «ist gar nicht nach der Art des Isländers.»
Dieses Entschleunigte liebt Diana an Island ebenso wie die Landschaften, die Magie des Lichtes, die dunklen Nächte des Winterhalbjahres – die Insel, habe ich das Gefühl, hat in ihr Leidenschaft und Sehnsucht erweckt. Sie meint: «Ich gehöre einfach hierher!» Sie strahlt, lacht, sagt, als wir uns am Ende des Tages noch einmal umarmen: «Mensch, ich vermisse dich schon jetzt.»
Meine liebe Barbara! Ich bin noch immer leicht erschüttert, als ich Dir, beim Skypen, in Dein geschundenes Gesicht geschaut habe. Gottlob ist nicht noch Schlimmeres passiert! Du hast wirklich Glück im Unglück gehabt. Und ich habe gespürt, dass es Dir – trotz allem – «gut» geht. Gute Besserung! Und pass auf Dich auf! Umarmung, Barbara
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ja, ich weiss, es sieht scheusslich aus. heute im bad kamen kleine kinder auf mich zu und fragten mich ganz aufgeregt, was passiert sei – so jedenfalls habe ich isländisch interpretiert. der eine war zufrieden, als ich ihm zeigte, dass ich aufs gesicht gefallen sei. und jetzt, als ich vom nachtessen mit diana kam, schaute ich in den spiegel und dachte: schon viel besser. obwohl es noch immer furchterregend aussieht, wenn man sich daran nicht schon gewöhnt hat. es kommt besser, das weiss ich und es geht mir trotzallem gut – innehalten, so wie ich es nicht geplant hatte, ist möglicherweise das wirklichere innehalten. barbara
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Hallo Ihr lieben Barbara´s =) Da man hier einen kommentar abgeben kann, tu ich das jetzt einfach mal.
Zuerst ein herzliches Dankeschön fuer den schönen Abend, das Essen war sehr lecker. Du bist ein ganz toller Mensch und ich bin sehr dankbar dich kennenlernen zu duerfen ♥ Du bist wie die Freundin die ich hier nicht habe. (entweder hat hier schon jeder „seine“ oder jeder ist mit sich selbst beschaeftig)
Die Bluterguesse gehn auch wieder weg, das ist alles nur oberflaechlich, stell dir vor du haettest dir den Kopf aufschlagen können oder sonstwas.
Ich wuensche dir eine erholsame Nacht und wir sehn uns morgen frueh, Gute Nacht.
Diana
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liebe diana – ja, es war/ist schön mit dir, auch beim nachtessen gestern. ich danke dir für alles, was du mir (hier) schenkst. knuddel und bis bald. barbara
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[…] unter Nordlichtern». Wahrscheinlich werde ich auch einen Abstecher nach Stykkishólmur zu Knuddel-Diana machen – dahin also, wo ich schon einmal […]
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